Nachdem die Aktie des Anlagenbauers und Halbleiterindustrie-Zulieferers Aixtron (ISIN: DE000A0WMPJ6) die wichtige Supportzone 9,70/10,00 Euro durchbrochen hatte, war das Kursziel der Bären klar erkennbar: An das bei 7,99 Euro liegende, markante Zwischenhoch aus dem Sommer 2017 (wegen der Lesbarkeit im Chart nicht mit eingeblendet, die dicke grüne Linie markiert diesen Level) sollte es gehen. Und das gelang. Mit 8,08 Euro, die die Aktie im Tief vergangene Woche erreicht hatte, konnte man dieses Kursziel als erreicht ansehen. Aber statt sich auf diesem am Donnerstag erreichten Level aufzuhalten, den Druck beizubehalten, um noch tiefer zu kommen, schienen die Bären sich zu empfehlen:

Noch am selben Tag zog der Kurs vom Tagestief aus sofort an und ist jetzt bereits wieder an der nunmehr als Widerstand fungierenden Zone 9,70/10,00 Euro dran. Geht da jetzt etwas, ist das die Wende? Dass das versucht wird, ist klar. Ob sie gelingt, ob Aixtron wieder über zehn Euro läuft, es bis an die Mai-Abwärtstrendlinie um zwölf Euro, womöglich auch an die bei 12,70 Euro notierende 200-Tage-Linie schafft, ist indes noch völlig offen. Grund:

 

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Wenn Bären, sprich Leerverkäufer, ihre Gewinne mitnehmen, dann können sie das nur, indem sie die Aktien kaufen. Und das zieht den Kurs natürlich nach oben. Leerverkäufer leihen sich Aktien, werfen sie auf den Markt, um den Kurs zu drücken und hoffen, diese vorweg „leer“ verkauften Aktien dann billiger wieder einsammeln zu können und so dieses Engagement mit Gewinn zu schließen. Aber das bedingt eben, dass diejenigen, die um acht Euro ihr Ziel als erreicht ansahen, den Kurs durch das Eindecken der Aktien nach oben trieben. Wie groß der Anteil an den momentanen Käufen ist, der über reine Eindeckungen hinausgeht, kann man nicht erkennen. Und da liegt die Achillesferse der bullishen Chancen:

Falls da vor allem Leerverkäufer eingedeckt haben, dann ist es gut möglich, dass sie, wegen der Gewinnmitnahme ja nicht automatisch zu Optimisten geworden, das Erreichen der Widerstandszone 9,70/10,00 Euro nutzen, um gleich wieder auf diesem höheren Niveau erneut Short zu gehen. Daher: Erst, wenn Aixtron klar über zehn Euro geschlossen hätte, ließe sich mutmaßen, dass sich die Bären hier erst einmal zurückgezogen haben. Aber solange diese 200-Tage-Linie um 12,70 Euro nicht zurückerobert wäre, bliebe jedwedes Long-Engagement hier hoch spekulativ.

 

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