Die Aktie des vor allem die Halbleiterindustrie beliefernden Anlagenbauers Aixtron (ISIN: DE000A0WMPJ6) rutschte heute Früh an das bisherige Jahrestief heran, hat aber derzeit relativ deutlich ins Plus gedreht und gehört damit am späten Vormittag zu den wenigen Kursgewinnern im TecDAX. Explizite Nachrichten zu Aixtron gibt es nicht, es dürfte vielmehr die Hoffnung einiger Akteure sein, dass das Ende Oktober bei 7,64 Euro ausgebildete Tief halten kann, die den momentanen Turnaround ausgelöst hat. Kann es das?
Grundsätzlich schon, denn bislang sind es vor allem Befürchtungen und weniger negative Fakten, die auf die Halbleiterindustrie und ihre Zulieferer drücken. Es gibt Anzeichen, dass die Chipindustrie an Schwung verliert. Aber nur, wenn es zu einer echten Abkühlung mit rückläufigen Gewinnmargen bei den Halbleitern käme, wäre das für Zulieferer wie Aixtron, die als Maschinenbauer auf volle Kassen und steigende Nachfrage in den Auftragsbüchern der Abnehmer angewiesen sind, fatal. Aber käme es nicht so dicke, wären die Befürchtungen nur ein Sturm im Wasserglas, könnte diese Aktie wieder zügig und weit steigen. Aber:
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Genau das kann man neben nicht vorher wissen. Das Chipgeschäft ist sehr schwankungsfreudig. Und auch eine große Flaute fängt klein an, beginnt als kleine Auftragsdelle. Damit bleiben in Ermangelung klarer Perspektiven nur zwei Dinge, die die Aktie führen können: die Stimmungslage der Anleger und die Charttechnik. Erstere ist massiv angeschlagen, das ist wohl kaum zu übersehen. Und das wissen auch diejenigen, die von der Nervosität der potenziellen Käufer profitieren:
Die Leerverkäufer, sprich die „Bären“. Wenn die eine Chance sehen, Aixtron durch diese Haltelinie bei 7,64 Euro zu drücken, die darüber hinaus ja bereits einen kurzen Ausflug unter die mittelfristige Supportzone 7,75/8,00 Euro bedeutete (die in diesem Chart nicht sichtbar ist, weil die beiden Wendepunkte bei 7,75 und 8,00 Euro weiter zurückliegen), werden sie es auch versuchen. Um hier einen Boden zu bilden, darf Aixtron daher in den kommenden Handelstagen nicht mehr kippen. Kann man das absehen? Das kann man nicht … daher würde man auf deutlich weniger dünnem Eis agieren, würde man mit einem Einstieg zuwarten, bis die Aktie mit Schlusskursen über dem Kreuzwiderstand aus der zuvor unterbotenen Oktober-Aufwärtstrendlinie und der 20-Tage-Linie bei 9,05/9,12 Euro einen Beleg erbracht hat, dass das Kaufinteresse mehr ist als eine kurzlebige Welle der Hoffnung.
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