In den letzten drei Wochen war man es gewohnt, die Allianz-Aktie (ISIN: DE0008404005) auf der DAX Gewinner-Liste zu finden. Heute hingegen liegt sie hinter der Deutschen Bank auf Platz zwei der Verlierer. Und der Chart zeigt: Das Minus ist ungewöhnlich heftig. Aber der Anlass für die Abgaben ist es auch: Die Befürchtungen, Italien könnte mit der derzeitigen Regierung zu einem ernsten Problem werden, kam schon nach der dortigen Regierungsbildung auf. Aber als erst einmal nicht allzu viel passierte, ließen sich die Investoren beruhigen: Da werde sicher nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Scheinbar ein Fehler.

Der neue Haushaltsplan der italienischen Regierung sieht einen deutlichen Anstieg der Neuverschuldung vor. Die EU ist auf den Barrikaden. Dass die Pläne Italiens aus der dortigen Sicht durchaus nachvollziehbar sind, weil man aufgrund der Sparvorgaben nie wirklich imstande war, die Konjunktur so anzuschieben, dass man diese Vorgaben später bei ausreichendem Wachstum würde einhalten können, ist eine Sache. Aber eine, die die EU nicht interessiert – und das ist das Problem. Jetzt steht der Konflikt an, von dem viele dachten, er würde schon nicht kommen. Aber was soll die Allianz damit zu tun haben?

 

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Das Problem sind die italienischen Anleihen. Versicherer haben immense Bestände an Anleihen. Sie müssen das Geld der Versicherten ja irgendwie anlegen, all das, das vorgehalten werden muss, um ggf. im „Versicherungsfall“ zahlen zu können. Das war angesichts der Niedrigzinsphase immer schwieriger geworden. Und natürlich haben Banken und Versicherungen dann auch italienische Anleihen in den Depots. Anleihen, die eben noch spürbar mehr Zins bringen als deutsche. Aber jetzt sausen diese Renditen der italienischen Anleihen nach oben, als Signal der Gefahr. Klingt ja prima … aber nicht, wenn man diese Anleihen schon HAT. Denn steigende Renditen bedeuten: Die Anleihen werden verkauft, die Kurse sacken weg, deswegen steigen diese Renditen. Und das heißt: Es kommt zu Verlusten bei den Vermögenswerten. Das ist es, was die Aktie zur Stunde drückt:

Die Unsicherheit, ob und wie sehr diese Entwicklung der Allianz zusetzen könnte. Was man jetzt noch nicht absehen kann. Noch ist es eher ein vorsorgliches Einnehmen der Deckung, was wir da sehen. Und noch ist auch nicht allzu viel angebrannt, so dramatisch das Minus auch wirken mag. Sie sehen es im Chart: Es ist alles andere als gut, dass der Kurs jetzt in die große Dreiecksformation, aus der er zuvor gerade erst nach oben ausgebrochen war, zurückgefallen ist. Aber um de facto nicht nur wie jetzt kurzfristig wieder neutral, sondern bearish zu sein, müsste er durch die bislang noch nicht angegangenen 20-Tage- und 200-Tage-Linien hindurch rutschen UND aus der Formation nach unten herausfallen. Das wäre erst bei Schlusskursen unter 183 Euro der Fall – bis dahin könnte die Aktie ihren Aufwärtstrend noch jederzeit behaupten und wieder Kurs nach oben nehmen.

 

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