Die Quartalsbilanz des Online-Giganten amazon.com (ISIN: US0231351067) kam nicht gerade gut an, weil dort zwar ein sehr starker Gewinn präsentiert wurde, aber die Umsätze nicht dem entsprachen, was sich die Analysten im Schnitt vorher ausgerechnet hatten. Was auch im vierten Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft so bleiben soll … gesetzt den Fall, dass Amazon da bei der eigenen Prognose nicht bewusst tiefgestapelt hat. Aber dass diese Aktie daraufhin in der Spitze um 30 Prozent unter das Anfang September bei 2.050 US-Dollar erreichte Rekordhoch fallen muss … und das, da diese Marke Anfang Oktober noch einmal fasst erreicht worden war, auch noch in weniger als zwei Monaten … das scheint überzogen.

Zumindest sahen das diejenigen so, die Amazon am Dienstag, als die Aktie ebenso wie der Gesamtmarkt gleich mit einer heftigen Kurslücke nach unten in den Handel startete, einsammelten. Diese Vorgehensweise hatte sich Ende Oktober schon einmal als erfolgreich erwiesen, als man aus vergleichbarer Situation heraus auf etwas höherem Niveau zulangte und das für eine Gegenbewegung von immerhin 20 Prozent in kurzer Zeit gut war. Genau so soll es, wenn es nach dem Willen der Käufer des Dienstags geht, erneut laufen. Und sie könnten richtig liegen. Aber sie müssen nicht richtig liegen, denn:

 

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Was auffällt ist, dass die Anschlusskäufe am gestrigen Mittwoch bereits auf erneuten Abgabedruck trafen. Amazon schloss gestern, vor dem heutigen Feiertag, nach dem die wirklich heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts beginnt, unterhalb des Eröffnungskurses. Das sollte zumindest eine Warnung sein. Das Problem dieser Publikumslieblinge, zu denen z.B. auch Apple, Alphabet oder Netflix gehören, liegt darin, dass die Akteure zuvor zu lange jegliches Risiko einfach ignoriert hatten. Jetzt kippt die Stimmung am Gesamtmarkt. Und statt wie zuvor mit „buy on dips“ erfolgreich zu sein, sehen die bullishen Anleger hier auf einmal niedriger liegende Zwischenhochs und tiefere Zwischentiefs. Was heißt: Egal, wo man zuletzt in welchen Dip hinein kaufte, man landet trotzdem im Minus. Was heißt:

Viele dürften, nachdem ihr so lange bewährtes Vorgehen jetzt nicht mehr funktioniert, reichlich verunsichert sein. Was dazu führen kann, dass diese Klientel auch dann nicht mehr kauft, wenn es sich anbieten würde, z.B. wenn die Aktie die Unterstützung bei 1.350 US-Dollar anlaufen und verteidigen würde. Aber letzten Endes wäre ohnehin alles Greifen in das fallende Messer müßig und unnötig. Wirklich gute Karten hätte man erst dann, wenn Amazon sich nicht von unten entscheidenden Charthürden nähert, sondern sie gerade überwunden hat und damit deutlich wird, dass das Lager der Bären auf dem Rückzug ist. Sie sehen im Chart, wo das der Fall wäre: Wenn Amazon die massive Kreuzwiderstandszone zwischen 1.600 und 1,.700 US-Dollar überwunden und damit die 200-Tage-Linie zurückerobert und die Oktober-Abwärtstrendlinie gesprengt hätte.

 

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