Covestro (ISIN: DE0006062144), ehemals Bayer MaterialScienece und von der „Mutter“ erst vor gut drei Jahren an die Börse gebracht, erlebt in dieser Woche sein Waterloo. Am Dienstag kassierte der Werkstoffe-Spezialist seine Jahresprognose. Jetzt wird der Gewinn als EBITDA (vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) leicht unter dem des Vorjahres gesehen. Die Erwartungen erodierten ohnehin im Laufe des Jahres, entsprechend war die Aktie schon vorher im Abwärtstrend. Aber jetzt zogen noch mehr Akteure umgehend die Reißleine. Vor allem, weil unangenehm aufstieß, dass diese Umsatz- und Gewinnwarnung nur vier Wochen nach der Veröffentlichung der Bilanz zum dritten Quartal erfolgte. Und da hatte man die vorherige Prognose noch bestätigt.

Das erinnerte an OSRAM, wo man im Frühjahr ähnliches – und dort gleich zweimal – erlebte. Und natürlich fragen sich die Investoren: Was läuft da so schief, dass man das vor vier Wochen noch nicht wusste? Covestro macht einerseits Logistikprobleme verantwortlich, weil der wichtige Transportweg über die Flüsse durch das Niedrigwasser nur sehr eingeschränkt gangbar ist. Aber da war auch von einem unerwartet harten Wettbewerb die Rede. „Unerwartet hart“ klingt irgendwie gar nicht gut, wer weiß, wie viel härter der womöglich noch, unerwartet, werden könnte. Die Konsequenz:

 

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Die Aktie brach am Dienstag um die 15 Prozent ein. Aber angesichts dieses massiven Abstiegs, der damit erfolgten Kurshalbierung seit dem Rekordhoch zu Jahresbeginn, wäre die Aktie damit nicht doch langsam ein Schnäppchen? Immerhin notiert Covestro jetzt schon sehr weit unter dem Tief des Jahres 2017, obwohl doch der Gewinn nur knapp unter dem 2017er-Gewinn liegen soll. Das klingt nach „billig“ – oder? Es klingt so. Aber man darf nicht übersehen, dass der Druck auf den Gewinn noch deutlich zunehmen kann, falls sich diese ersten Indizien einer sich abschwächenden Weltwirtschaft in 2019 verstetigen und intensivieren. Und aus charttechnischer Sicht ist Covestro ein fallendes Messer – und zwar ein scharfes.

Hier sind die Bären dran, und sie haben alle Trümpfe auf ihrer Seite. Die Aktie hatte gerade eine Gegenbewegung auf den bis Ende Oktober währenden Baisse-Schub beendet. Ausgerechnet an der massiven Widerstandszone in Form der 2017er-Tiefs wurde die Aktie wieder nach unten abgewiesen und war schon abwärts unterwegs, bevor diese Prognose-Kappung am Dienstag auftauchte. Und die Gegenbewegung des Mittwochs, die womöglich einigen Hoffnung machte, ist zur Stunde kurz davor, komplett abverkauft zu werden. Der Vorteil der Bären: Unterhalb des aktuellen Levels ist, wie Sie in diesem Chart auf Wochenbasis sehen können, keine wirklich markante charttechnische Unterstützung mehr in Sicht. Bevor sich hier keine Bodenbildung etabliert hat, ist der Weg nach unten daher grundsätzlich weiterhin offen und der nach oben äußerst steinig.

 

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