Jetzt wird es ernst: Von der so leichtfüßig wirkenden Rallye der Daimler-Aktie (ISIN: DE0007100000) im Vorfeld der Terminbörsen-Abrechnung am Freitag ist nichts mehr übrig. Druck ist angesagt. Und dazu ein „Evening Star“ im Candlestick-Chart, der gerade dabei ist, als bearishes Signal bestätigt zu werden. Der Gedanke, dass diese Aktie Hand in Hand mit den anderen Autobauern und den Banktiteln nur deswegen so markant gestiegen war, weil das einigen großen Adressen am Terminmarkt zur Abrechnung der September-Optionen höchst gelegen kam, verdichtet sich damit natürlich. Und dem folgt der Gedanke, dass die Schwerkraft die Aktie jetzt, da diese Abrechnung über die Bühne ist, wieder einholt … und gerade erst damit begonnen haben könnte.

Die Absatzzahlen für Juli und August waren ernüchternd, weil deutlich unter Vorjahresniveau. Daimler erklärte zwar, das hätte daran gelegen, dass man sich auf die Umsetzung der neuen EU-Abgasnormen konzentriert habe und dadurch ein gewisser Mangel an Neufahrzeugen entstanden sei. Aber ob all die Verkäufe im September nachgeholt werden, wird man erst sehen müssen. Sicher ist, dass das Damoklesschwert der US-Strafzölle angesichts des Gebarens der US-Regierung gegenüber China nicht stumpfer wurde, im Gegenteil. Darauf zu setzen, dass sich Mr. Trump gegenüber Europa netter verhält und seine Obsession von Strafzöllen gegen europäische Autos einfach einmottet, wäre verwegen. Und dann wäre da noch der wieder anziehende Euro, nach einem Tief bei 1,13 zum US-Dollar schon wieder bei 1,18 angekommen. Je teurer der Euro zu anderen Währungen wird, desto weniger bleibt bei Verkäufen außerhalb der EU hängen. Nicht gerade ein ideales Umfeld für eine Trendwende nach oben durch eine ganze Phalanx an Widerständen. Und das dachten sich viele Investoren offenbar auch:

 

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Noch während des Terminbörsen-Abrechnungstermins selbst gab die Aktie im Tagesverlauf erzielte, kräftige Gewinne zum Großteil wieder ab. Daraus entstand ein Doji mit längerem oberen Docht und einem Kerzenkörper, der oberhalb des Körpers der weißen Kerze vom Donnerstag lag. Da dürften einige schon eine Augenbraue gehoben haben, denn mit einer direkt folgenden roten Kerze wäre ein „Evening Star“, ein potenziell bearishes Signal in der Candlestick-Lehre, entstanden. Und die folgte prompt am Montag. Und das in Kombination mit einer ohne fundamentalen Rückenwind gestiegenen Aktie unterhalb markanter charttechnischer Widerstände und einem Stochastik-Indikator, der die überkaufte Zone touchiert hatte.

Ein „Evening Star“ braucht eine im Idealfall sofort folgende Bestätigung durch weitere Abgaben, um gültig zu sein. Nur: Genau die sehen wir zur Stunde. Sollte es Daimler nicht gelingen, sich bis zum Handelsende aus der Liste der heutigen DAX-Verlierer zu verabschieden, wäre diese Bestätigung erfolgt … und der Kurs auch noch in Schlagdistanz zu der Supportzone, die bislang verhindert, dass die Aktie in Richtung der 2016er-Tiefs bei 50,83 Euro abdriftet: der Bereich 53,53/54,78 Euro. Die Bären nehmen gerade Anlauf – das dürfte jetzt richtig spannend werden!

 

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