Ein Plus von über sieben Prozent bei Daimler (ISIN: DE0007100000) zur Mittagszeit … das gibt es nicht alle Tage. Nachrichten dazu? Wie man es nimmt. Über zwei Ecken wird diese Rallye hergeleitet. Aber das sind zwei Annahmen, die keineswegs auch so zutreffen müssen.

Erstens: Man unterstellt, dass mit dem gemeinsamen Abendessen von Trump und Xi die Weichen zur Beendigung des Handelskriegs gestellt wurden. Das gibt allerdings der zeitweilige Waffenstillstand, den man sich da zumindest versprochen hat, eher nicht her. Zweitens: Man leitet aus dieser Einigung, die man nur mit gutem Willen als solche sehen kann, ab, dass auch die Strafzölle gegen europäische Automobile nicht kommen werden. Und da stellt sich die Frage: Woher nehmen die, die da heute wie wild kaufen, diese Gewissheit?

 

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Sollte das Treffen zwischen Trump und den Chefs von Daimler, VW und BMW morgen stattfinden, was kann dabei herauskommen? Der US-Präsident könnte ihnen zusagen, einen Ausbau der Produktion in den USA besonders zu fördern. Das ließe sich auch ohne EU vereinbaren. Aber wäre das für die Autobauer rentabel und sicher genug? In einem Umfeld, in dem die US-Produktion europäischer Konzerne leicht zur „Geisel“ der US-Handelspolitik werden kann, siehe Iran-Atomabkommen? Würden die CEOs von Daimler & Co. sich zu verbindlichen Zusagen verleiten lassen … und würde das wirklich verhindern, dass diese Strafzölle kommen? Was ist mit den anderen europäischen Autobauern? Kann man sich auf Trumps Wort verlassen, der avisierte, über diese Strafzölle diese Woche entscheiden zu wollen, obwohl es beim „Deal“ mit Jean-Claude Juncker noch hieß, keine Seite werde neue Zölle verhängen, solange verhandelt wird? Und stehen Daimler und Kollegen nicht momentan auch so schon vor schwierigen Zeiten, so dass ein nachhaltiger Aufwärtstrend ein ziemlich steiniger Weg wäre?

Zumal es nicht untypisch für das Bären-Lager wäre, die Käufer erst einmal alle durchzulassen, erst dagegenzuhalten, wenn den Bullen Geld und Puste ausgehen. Natürlich hat dieser Kurssprung insofern eine ideale Plattform, als die Aktie am Freitag präzise auf dem Oktober-Tief von 48,77 Euro aufsetzte und damit die Chance gegeben ist, hier eine Blitzsaubere Bodenbildung zu vollenden … falls die obere Begrenzung der Handelsspanne bei 54,82 Euro überwunden wird. Aber sollten diese Gespräche in Washington nicht zufriedenstellen verlaufen, sich die Kaufwelle auf Basis der vagen „Einigung“ in Argentinien verlaufen, dürfte es schnell zur Nagelprobe für diese Kaufwelle kommen. Hier im Zweifel lieber ein wenig zu vorsichtig zu sein, wäre zumindest einen Gedanken wert!

 

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