Die Bilanz des zweiten Quartals weckte die Hoffnung, dass diese so endlos wirkende Restrukturierung der Deutschen Bank (ISIN DE0005140008) endlich auf gutem Wege ist. Der Gewinn war klar über den Erwartungen ausgefallen. Und man habe die Kostenziele im Griff, hieß es. Die Aktie hatte gerade erst das bisherige Allzeittief angekratzt bzw. mit 8,75 Euro sogar kurz intraday unterboten, da zog der Kurs wieder an und konnte durch die Vorabmeldung eines über den Prognosen liegenden Gewinns und durch die Bilanz selbst im Juli deutlich Boden gutmachen. Charttechnisch markante Hürden wurden überboten, so der Februar-Abwärtstrend und das April-Tief, die Bären waren auf der Flucht. Aber kaum hatte der August begonnen, kehrte der Abgabedruck zurück.
Zu viele Risiken sind der Bullen Tod, könnte man sagen. Chaos-BeExit, die Türkei-Krise, die Unwägbarkeit der US-Handelspolitik, all das kann die zarten Blüten, die die Entwicklung bislang zeigte, leicht zertreten. Und hinzu kommt, dass mit dem erneuten Unterschreiten wichtiger Supportlinien der Optimismus der Anleger schnell umschlägt, die Leerverkäufer zurückkehren. Die Juni-Aufwärtstrendlinie und die 20-Tage-Linie sind bereits gefallen. Die Aktie versucht, sich im Bereich um zehn Euro zu halten, rutscht aber zur Mittagszeit bereits darunter. Eine letzte Chance für die Bullen wäre die im Juli überwundene Februar-Abwärtstrendlinie, die jetzt als potenzieller Support dient. Diese Linie verläuft aktuell bei 9,90 Euro. Würde auch sie fallen, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht an dieses im Juni markierte, bisherige Allzeittief bei 8,75 Euro frei.
Das wäre zwar, sollten sich die Risikofaktoren nicht voll auswirken, grundsätzlich ein sehr günstiger Level für diese Aktie. Aber es ist ja nicht absehbar, ob und wie deutlich sich diese vorgenannten Unwägbarkeiten auswirken werden. Und die Erfahrung lehrt, dass „billige“ Aktien bei intensiven Trends problemlos „noch billiger“ werden können, daher wäre es angebracht, im Fall eines Breaks unter 9,90 Euro nicht einfach in das fallende Messer zu greifen, sondern eine Bodenbildung abzuwarten.
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