Die Bilanz des zweiten Quartals mag bei der Deutschen Bank (ISIN DE0005140008) positive Signale ausgesendet haben, aber derzeit geraten diese schon wieder in Vergessenheit. Denn dass der Gewinn zwischen April und Juni über den Analystenerwartungen ausfiel, dass man die Kostenziele im Griff zu haben glaubt, ist gut und schön. Aber sollte sich die bislang nur dezente Tendenz nachlassenden Wachstums in Europa verstetigen, ggf. durch eine Intensivierung des von den USA losgetretenen Handelskonflikts und/oder durch eine außer Kontrolle geratende Wirtschaft in der Türkei, wäre die Hoffnung, dass es mit Umsatz und Gewinn der deutschen Banken weiter vorangeht, erst einmal auf Eis gelegt. War das der Grund, weshalb die so bullish wirkende Entwicklung im Juli pünktlich zu Beginn des August in Verkaufsdruck überging?

Das war sicherlich ein Aspekt. Aber nicht der einzige. Das Ganze ist eher eine Kettenreaktion, an deren Ende, vorerst, der Abrechnungstermin für Optionen an der Terminbörse am vergangenen Freitag stand. Die Aktie hatte immerhin im Juli über 20 Prozent zugelegt – da waren Gewinnmitnahmen keine Überraschung. Das Problem war nur, dass am 10. August, genau im falschen Moment, eine Herabstufung der Aktie durch Morgan Stanley kam. Der Kurs war zuvor an die kurzfristige Aufwärtstrendlinie und die auf gleicher Höhe verlaufende 20-Tage-Linie herangelaufen. Durch diese „bad news“ brach dieser doppelte Leitstrahl. Den Gewinnmitnahmen folgten dadurch ausgelöste Stop Loss-Orders. Und das wiederum führte dazu, dass die Aktie zur Abrechnung der Optionen mit August-Laufzeit am vergangenen Freitag am unteren Ende der Handelsspanne seit der letzten Abrechnung des 20. Juli landete. Das erzeugte zusätzlichen Druck. Aber:

 

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Der durch die Terminbörse induzierte Druck wäre jetzt, nachdem dieser Abrechnungstermin über die Bühne ist, vom Tisch. Könnte man jetzt also wieder zugreifen? Immerhin hat die Markttechnik, hier im Chart eingeblendet der Stochastik-Oszillator, dadurch ihr Anfang August überkauftes Niveau in einen überverkauften Level verwandelt. Die Chance, dass sich die Aktie oberhalb der jetzt als Support dienenden, im Juli überwundenen Februar-Abwärtstrendlinie stabilisiert und nach oben dreht, ist da. Aber auch der Optimismus der Trader muss zurückkehren. Das wird maßgeblich davon abhängen, ob die für diese Woche angesetzten Gespräche zwischen den USA und China andeuten, dass die USA im Handelsstreit nicht mehr so aggressiv agieren, so dass Hoffnung besteht, dass der Kelch einer Strafzoll-Lawine an Europa vorübergeht. Eine sich beruhigende Lage in der Türkei wäre ebenso dienlich, den Investoren ihre momentanen Sorgen zu nehmen. Aber kommt es so?

Das ist noch offen, daher wäre es ratsam abzuwarten, ob es über die Verteidigung von Unterstützungen hinaus gelingt, Widerstände zu bezwingen. Also über Hürden zu laufen, die normalerweise von den Bären verteidigt würden. Ginge die Deutsche Bank-Aktie zumindest über die nächstgelegene Widerstandslinie in Form der 20-Tage-Linie bei 10,44 Euro, wäre das ein positives Signal, ein Indiz, dass da nach oben noch mehr drin wäre. Solange es sich hier aber um eine „unbewiesene“ Stabilisierung handelt, kann es jederzeit passieren, dass die Käufer die Chance, jetzt die Kurve zu kriegen, liegen lassen.

 

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