Rein fundamental betrachtet wären immer neue Tiefs bei der Deutschen Bank-Aktie (ISIN: DE0005140008) kein „Muss“. Sicher, das Umfeld ist problematisch. Besonders mit Blick auf die geringe Hoffnung, auf absehbare Zeit wieder ein normales, taugliche Gewinnmargen erlaubendes Zinsniveau in der Eurozone zu sehen und die wackligen Anleihemärkte, bei denen steigende Renditen ja fallende Kurse bei den in den Kellern der Banken liegenden Bond-Bestände bedeuten. Aber sofern man nicht gleich davonausgeht, dass das System an sich auf den Zusammenbruch zu taumelt, würden die laufenden, durchaus greifenden Restrukturierungen die Bank in die Lage versetzen, deutlich voranzukommen, sobald diese Unsicherheitsfaktoren erst einmal überwunden sind. Und schauen die Investoren nicht eigentlich immer nach vorne?
Das sagt man so, aber eigentlich agieren fast alle Akteure entweder nach ihrer eigenen, festgezurrten Meinung oder strikt auf Basis chart- und markttechnischer Aspekte. Und ersteres ist für die Deutsche Bank-Aktie klar negativ. Sogar die Andeutung, dass es wenn, dann erst 2020 zu einer Annäherung zwischen Deutscher und Commerzbank in Richtung Fusion/Übernahme käme, wird negativ angesehen, obgleich es a) noch lange hin ist und b) sowieso erst einmal Geld kosten würde, mit offenem Ausgang. Aber noch schwerer wiegt die technische Orientierung:
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Die Aktie ist nun einmal in einem Abwärtstrend gefangen, begleitet von einem klar bearishen Sentiment und einem schwachen Gesamtmarkt. In dem die besonders schwachen Aktien besondere Leckerbissen für die Leerverkäufer, die „Bären“ sind. Dass eine Aktie dann durchaus in den Bereich der Unterbewertung rutschen kann, ist zwar richtig. Aber Untertreibungen können ebenso hartnäckig sein wie Übertreibungen. Und derzeit ist die Tendenz der Aktie klar: abwärts. Es gäbe indes einen Bereich, wo sie sich fangen könnte, wie der Chart zeigt. Der Haken:
Dieser Bereich läuft davon, sprich bewegt sich nach unten, weil es sich dabei um die untere Begrenzung eines Abwärtstrendkanals handelt, der überdies auf der Unterseite nur aus einem Berührungspunkt besteht und damit noch nicht in seiner Relevanz bestätigt wurde. Bei 7,75 Euro läge diese Linie momentan und bietet die Chance, sich dort zu stabilisieren, womöglich einen soliden Boden zu bilden. Aber auch, wenn die Aktie heute zur Mittagszeit mit einem Doji im Bereich der gestrigen rotzen Kerze ein „bullish harami“ ausbilden könnte … auch, wenn man sagen könnte, dass diese 7,75 Euro doch so weit entfernt nicht sind und man vielleicht schon mal zu kaufen beginnen könnte … es gibt keine Garantie, dass diese Zone „da unten“ einen Boden hervorbringen müsste. Hier und jetzt ist die Aktie im Abwärtstrend, damit ein fallendes Messer und somit von der Ration her für Käufe – noch – tabu.
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