Der Hersteller von optischen Überwachungs- und Steuersystemen für hochsensible Produktionsprozesse ISRA Vision (ISIN: DE0005488100) will nach Systemen für die Stahlproduktion auch Lösungen für den Aluminiumbereich anbieten. Das klingt nach Expansion sowie nach mehr Umsatz und Gewinn. Zugleich hob Warburg Research seine Einschätzung der Aktie heute von „Halten“ auf „Kaufen“ an. Konsequenz: Die Aktie legt zur Mittagszeit fast acht Prozent zu. Reicht das, um die scharfe Korrektur, die die Aktie binnen fünf Wochen ein Drittel seines Werts gekostet hatte, zu beenden?

Noch sollte man da nicht zu sicher sein. „Billig“ wäre ISRA Vision auf Basis der derzeit erwarteten Gewinne für 2018 auch jetzt noch nicht. Überteuert auch nicht, sicher. Aber dass Warburg die Einschätzung auf „Kaufen“ anhob, lag daran, dass deren Kursziel bei 50 Euro liegt – und auch zuvor gelegen hatte. Das ist eigentlich nicht viel mehr als eine Anpassung an die Gegebenheiten. Und 50 Euro liegen nicht so weit vom aktuellen Niveau entfernt, um jetzt unter den Akteuren Goldgräberstimmung aufkommen zu lassen. Es dürfte eher die Charttechnik sein, die die Aktie jetzt nach oben zieht. Sehen wir hin:

 

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ISRA Vision war durch die Unterstützung in Form des damaligen, alten Rekordhochs vom Januar bei 48,70 Euro gefallen, hatte die 200-Tage-Linie bei aktuell 44,63 Euro durchschlagen und damit den Weg nach unten bis an die Supportzone 39,50/40,60 Euro frei gemacht. Genau dorthin war der Kurs am Montag abgerutscht. Eine Chance, den Abverkauf zu stoppen. Da kamen die Nachrichten über eine Ausweitung der Produktpalette bzw. des potenziellen Nutzerkreises und diese „Kaufen“-Einstufung vom Warburg Research gerade recht. Aber:

Eine Supportzone zu verteidigen muss noch nicht die Wende bedeuten. Erst, wenn es gelingt, von den Bären normalerweise aktiv verteidigte Widerstände zu überwinden, wäre die Kuh vorerst vom Eis. Das hieße: Eine Mindestforderung, um ISRA Vision zumindest auf der Trading-Ebene als bullish einzustufen, wäre die eindeutige Rückeroberung des Kreuzwiderstands aus 20-Tage- und 200-Tage-Linie auf Schlusskursbasis, d.h. ein Closing zumindest über 46 Euro. Alles, was sich darunter abspielt, muss man noch als reine Gegenreaktion im Abwärtstrend werten.

 

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