Über 31 Euro bezahlten die Marktteilnehmer Anfang des Jahres für eine Lufthansa-Aktie (ISIN: DE0008232125), heute würde man sie für 19 Euro bekommen. Das sieht sehr nach einem Schnäppchen aus. Aber ist es auch eines? Wenn man sich die Aktie im längerfristigen Kontext ansieht, wie in diesem Chart auf Wochenbasis seit Ende 2014, wird man wohl instinktiv ein bisschen vorsichtig. In den letzten Jahren gab es sie auch schon für wenig mehr als neun Euro. Und das war im Oktober 2016, also beileibe nicht vor einer Ewigkeit. Um einigermaßen zu eruieren, ob eine Aktie billig sein könnte, muss man ohnehin zuvor eine andere Frage klären:

Bewegt sich der Kurs gerade von einem Normalniveau auf eine Unterbewertung zu … oder war die Aktie im Vorfeld einfach nur überzogen teuer? Das zumindest war sie nicht. 2017 wurden gut fünf Euro pro Aktie verdient. Da war ein Kurs um 30 Euro durchaus angemessen. Das ist also nicht das Problem. Nur, es gibt ein anderes: die Zukunft. Die Analysten rechnen damit, dass der Gewinn in diesem Jahr auf etwa 4,25 Euro zurückgeht. Derzeitig ist der Prognose-Stand für 2019 im Bereich von vier Euro. Käme es so, könnte man dennoch sagen, dass 19 Euro eher günstig sind. Aber die Marktteilnehmer argwöhnen eben, dass es nicht so kommt. Grund:

 

Würde Warren Buffett die Lufthansa-Aktie jetzt kaufen? Laden Sie sich jetzt das kostenlose eBook „Die erfolgreichsten Investoren aller Zeiten“ herunter. Klicken Sie hier!

 

Das weltweite Wachstum ist in den letzten Wochen kräftig unter Druck geraten. Und Faktoren wie der Handelskrieg und das BrExit-Chaos wären angetan, den Druck noch zu erhöhen. In solchen Situationen trifft es Airlines sehr schnell und heftig, was die Gewinne angeht. Und die Investoren blicken zurück und sehen: In den Jahren vor 2015 lagen die Gewinne pro Aktie zwischen 1,92 Euro und 12 Cent. Und das Kursniveau entsprechend weit tiefer. Nun muss es zwar nicht zu einer rezessiven Tendenz in der Weltwirtschaft kommen. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür steigt. Und das preisen die Investoren in diese Aktie ein. Was bedeutet:

Das derzeitige Kursniveau wäre nur dann ein „Schnäppchen“, wenn diese Ängste sich als haltlos erweisen. Was aber kurzfristig nicht absehbar ist. Sollten BrExit und Handelskrieg wider der derzeit dominierenden Meinung schnell und mit positivem Ausgang vom Tisch kommen, kann die Aktie massiv durchstarten. Wenn aber nicht, wäre ein Test der markanten Unterstützungszone 15,40/15,60 Euro keine Überraschung. Die Lufthansa wäre damit derzeit kein Schnäppchen, sondern eine Wette auf die zukünftige Konjunkturlage … und, da die nicht sicher abzusehen ist, ein Trade mit erhöhten Chancen, aber auch Risiken.

 

Gratis Exklusiv-Anleitung: „Wie Sie mit Dividenden ein Vermögen aufbauen“. Einfach hier klicken.