Ein Anstieg um 8,4 Prozent am frühen Nachmittag: Da kann man nicht meckern. Das katapultiert die MediGene-Aktie (ISIN DE000A1X3W00) an die Spitze der Gewinnerliste im TecDAX. Sucht man aber nach Meldungen, die diesen kräftigen Schub ausgelöst haben und/oder unterfüttern, sucht man vergebens. Ein Problem?

Nicht, wenn man diesen Kurssprung richtig einordnet. MediGene operiert in den roten Zahlen, der Umsatz ist derzeit deutlich niedriger als der Verlust. Das ist bei Biotech-Unternehmen nicht unbedingt außergewöhnlich, aber es erschwert die Bewertung. Ist die Aktie aktuell teuer oder im Gegenteil billig? Es ist kaum einzuordnen, denn gerade in dieser Branche kann der milliardenschwere Durchbruch um die Ecke warten – oder nie kommen. Kommt noch hinzu, dass es sich bei einer solchen Aktie um ein eher marktenges Papier handelt, bei dem größere Orders den Kurs stark bewegen, ist es meist nicht die Nachrichtenlage, die den Trend ausmacht. Es ist der Grad des Optimismus der Marktteilnehmer. Der wiederum ist bei einer dünnen Nachrichtendecke vor allem von der Charttechnik abhängig. Und genau darum geht es bei dieser Rallye der MediGene-Aktie auch. Sehen wir hin:

 

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Die am 7. August präsentierte Halbjahresbilanz war zwar nicht umwerfend, aber ermutigend genug, um Käufe auszulösen. Die trugen MediGene über die Charthürde bei 13,02 Euro. Am Kreuzwiderstand aus der Februar-Abwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie um 13,90/14,00 Euro blieb die Aufwärtsbewegung aber zunächst hängen. Die Aktie konsolidierte unter kräftigen Schwankungen und hätte leicht wieder unter dieses März-Tief bei 13,02 Euro zurückfallen können. Was vor allem deshalb ein markant bearishes Signal gewesen wäre, weil sich dieser Support mit der 20-Tage-Linie und der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie zu einer markanten Kreuzunterstützung gemausert hatte. Diese Gefahr wurde heute erst einmal beseitigt:

Es waren entschlossene Käufe unter hohen Umsätzen (sehen Sie sich dazu die Umsätze an, die unten im Chart in rot mit eingeblendet sind), die für die Entscheidung sorgten. Wer hier zugriff, wusste um die Macht gezielter Käufe mit ausreichenden Umsätzen bei einer marktengen Aktie. Die im Markt liegenden Verkaufsorders wurden einfach „weggekauft“. Und da bei einem frischen bullishen Signal durch den jetzt überbotenen Kreuzwiderstand aus Februar-Abwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie naturgemäß eher wenige Verkaufsorders aufkommen, wäre der Weg für die Aktie erst einmal frei. Die nächste markantere Widerstandszone wartet erst im Bereich um 16 Euro. Aber es gilt festzuhalten: Das hier ist eine rein charttechnisch induzierte Rallye. Das heißt nicht, dass sie nicht trotzdem weit führen könnte, aber man muss eben wissen, dass ihr das fundamentale Fundament in Form bullisher Nachrichten fehlt.

 

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