Eigentlich hatte die Bundesregierung Sonderausschreibungen für Windparks avisiert. Immerhin will man, so ganz grundsätzlich und im Prinzip, erneuerbare Energien fördern und voranbringen. Aber de facto geht halt nichts. Man ist sich uneins. Soll man? Wie soll man? Wann soll man? Wo soll man? Derweil die Aufträge bei den Unternehmen im Bereich der Windenergie einbrechen, wie Ende Juli der Fachverband für Energieerzeugung im Maschinenbauverband mitteilte. Kein Wunder. Dass die Aktie des Windkraftanlagenbauers Nordex (ISIN: DE000A0D6554), vorher durch die Meldung weiterhin starker Auftragseingänge auf dem Weg nach oben, schon wieder die Beute der Bären wurde, auch nicht. Die haben auf solche Gelegenheiten ja nur gewartet. Obwohl diese negative Beurteilung nicht zwingend ist. Aber noch scheint die Leerverkäufer nicht zu kümmern, dass …

 

 

… Nordex das Gros seiner Aufträge im Rest der Welt hereinholt. Wenn in Deutschland ein politisch induziertes Wassertreten abläuft, ist das natürlich auch für Nordex unangenehm. Aber die „big figures“ der letzten Monate im Bereich der Neuaufträge kamen nicht aus Hessen, Bayern oder Sachsen, sondern aus Brasilien, Spanien und der Türkei.  Am 14. August, sprich am Dienstag, werden die Ergebnisse des zweiten Quartals erwartet. Die Auftragseingänge wurden schon vorab gemeldet und waren sehr gut ausgefallen. Wenn jetzt der Rest noch passt, wenn vor allem die Perspektive für den Rest des Jahres diejenigen Bären, die darauf hoffen, dass Nordex durch die Unentschlossenheit der Regierung in die Knie geht, unangenehm überrascht werden, weil die Bilanz deutlich macht, dass Nordex weiter auf dem Weg nach vorne ist, könnten die derzeit wieder so ungehindert agierenden Bären in die Flucht geschlagen werden. Sie sehen aber: Da steht zu oft das Wörtchen „wenn“, um da schon mal auf Verdacht auf eine Short Squeeze zu wetten.

Für den Moment ist die Aktie wieder einmal gekonnt genau da nach unten abgewiesen worden, wo es charttechnisch wehtut. Die 200-Tage-Linie hatte einem ersten Test noch widerstanden, fiel aber, nachdem Nordex Ende Juni einfach nicht richtig an der darüber liegenden 20-Tage-Linie vorbeikam, Anfang dieses Monats. Und jetzt steht die Aktie kurz davor, auch noch die März-Aufwärtstrendlinie zu durchschlagen und damit aus einer Dreiecksformation nach unten auszubrechen, was aus rein charttechnischer Sicht den Weg Richtung Juni-Tief bei 8,17 Euro freigeben würde. Und da es zwar gut möglich, aber keineswegs sicher ist, dass die anstehende Quartalsbilanz die Investoren überzeugt, sollte man in einer solchen Situation von heldenmütigem „Dagegenhalten“ auf der Long-Seite besser Abstand nehmen und erst einmal warten, wie sich die charttechnische Lage unmittelbar vor und dann direkt bei Veröffentlichung der Bilanz darstellt.

 

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