Heute Früh vor Handelsbeginn kam die Bilanz zum dritten Quartal des Windkraftanlagenbauers Nordex (ISIN: DE000A0D6554). Und wie man die aufnahm, zeigt der Chart unmissverständlich. Bis zu 18 Prozent brach der Kurs weg, notiert derzeit etwa 13 Prozent im Minus.  Allerdings darf man sich fragen, was die Anleger denn erwartet hatten. Dass Nordex in diesem bald beendeten Geschäftsjahr kein Bein auf den Boden bekommen würde, war klar und so avisiert. Der Umsatz lag fast ein Viertel niedriger als 2017. Das auch schon nicht grandios gelaufen war. Der Gewinn ist keiner, sondern ein Verlust von knapp 52 Millionen (Vorjahresquartal +28 Millionen). Und die Marge sieht man für das Gesamtjahr am unteren Ende der avisierten Spanne von vier bis fünf Prozent. Mies? Sicher. Aber keine Überraschung.

Ob da angesichts dieser Reaktion einige Marktteilnehmer dachten, die immens gestiegenen Auftragseingänge würden binnen Wochen abgearbeitet, als könne man Windkraftanlagen aufstellen wie Pappschilder? So läuft es nun einmal nicht. Das, was im Verlauf des Jahres 2018 an Aufträgen hereinkam, lag meilenweit über dem Auftragseingang 2017. Aber letzterer ist es, der das Jahr 2018 bestimmte. Diese in diesem Jahr an Land gezogenen Aufträge konnten die berichteten Monate Juli, August und September gar nicht stärken. Und auch das laufende Quartal nicht. Das sind Dinge, die dazu führen, dass 2019 besser wird; man konnte nicht erwarten, das jetzt in dieser Bilanz sehen zu können. Aber das kommt – was sich auch in der Aussage von Nordex niederschlägt, dass man eine Belebung des Geschäfts sehe. Nur:

 

Sollten Anleger jetzt bei Nordex einsteigen? Klicken Sie jetzt hier um die kostenlose Sonderanalyse zu Nordex herunterzuladen!

 

Da sind natürlich auch noch die Bären. Was für eine Chance für sie! Denn wenn es darum geht, den wieder aufgeflackerten Optimismus zu eliminieren, dann ist jetzt der perfekte Moment. Ausgerechnet im Vorfeld des Zahlenwerks hatten die Käufer sich mutig gezeigt. Sie sehen im Chart, dass Nordex zuvor fünf weiße Kerzen nacheinander auswies. Sogar an Tagen, an denen im Vortagesvergleich ein Minus zu verzeichnen war, lag der Schlusskurs also über der Eröffnung. Da wurde engagiert zugegriffen. Und dabei wurde die 200-Tage-Linie bezwungen. Diese Verteidigungsbastion der Bären, an der die Aktie im August und September immer wieder abgewiesen worden war. Aber an den Tageshochs, die damals im September erreicht wurden, kam der Kurs nicht vorbei.

Da hatten wohl viele darauf gesetzt, dass die mit einer positiven Reaktion auf die Bilanz gleich zum Handelsstart überboten würden und die Bären dadurch in wilder Flucht eindecken müssen. Was die Aktie erst recht höher getrieben hatte. Aber da hatte man etwas erwartet, das Nordex nicht hätte liefern können. Jetzt liegt das Kind im Brunnen, die Bullen am Boden – oder? Noch haben sie eine letzte Chance.

Denn Sie sehen, dass der Kurs wieder in die vorherige Flaggenformation zurückgefallen ist, dort aber genau an deren unterem Ende nach oben gedreht hat. Gelingt es, die nicht mehr weit entfernte 20-Tage-Linie (8,55 Euro) zurückzuerobern und darüber zu schließen, würde die Aktie dadurch auch über der zuvor überbotenen Juni-Abwärtstrendlinie schließen. Dann ließe sich dieser brutale Abverkauf noch als Pullback an den Ausbruchslevel interpretieren und die Bullen hätten die Chance, das Ganze noch herumzubiegen. Aber es ist nur eine letzte Chance und das muss hier und heute gelingen, ansonsten werden die Bären Nordex wohl wieder mal in Fallobst verwandeln.

 

Nordex: Der spannende Weg zur Aufwärtswende“. Lesen Sie hier die exklusive Sonderanalyse – natürlich kostenlos!