Als am vergangenen Donnerstagmorgen das Quartalsergebnis des Halbleiterindustriezulieferers Siltronic (ISIN: DE000WAF3001) auf den Tisch kam, trafen diese Zahlen auf einen förmlich ausgebombten Kurs der Aktie. Das Zahlenwerk lag einen Hauch über den ohnehin hohen Erwartungen und führte zu einem Kurssprung von bis zu zwölf Prozent. Doch dass davon am Abend fast nichts mehr übrig war und die Aktie am Freitag auch noch deutlich tiefer schloss, macht deutlich: Die Anleger trauen dem Braten nicht. Zu Recht?

Vorsicht ist da durchaus angebracht. Denn dass der Umsatz im dritten Quartal zulegte und die immens hohe Marge um die 40 Prozent auch noch einen Tick ausgebaut wurde, ist zwar grandios. Aber dieses Geschäft als Chipindustrie-Zulieferer ist immens wankelmütig. Dass Siltronic auch bis Ende September noch die Wafer aus der Hand gerissen wurden, heißt nicht, dass es Ende des Jahres auch noch so sein muss. Es könnte so sein, muss aber eben nicht. Wenn die Relation Nachfrage/Angebot sich auch nur leicht zugunsten des Angebots verschiebt, gehen solche ungewöhnlich hohen Margen schnell in den Keller. Und dann implodieren die Gewinne ebenso, wie sie zuvor seit 2016 explodiert waren. Gibt es Warnsignale?

 

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Auf der einen Seite ist festzustellen, dass die Wafer-Hersteller in Japan ihre Produktionskapazitäten ausgebaut haben bzw. noch weiter ausbauen. Damit käme es umso schneller zu einem Angebotsüberhang, wenn es auch nur leichte Irritationen in der Chipindustrie gäbe. Und da sind die Signale widersprüchlich. Klar wurde anhand der bisherigen, in der Chipbranche aufgelaufenen Quartalsbilanzen: Das dritte Quartal lief weiter stark. Aber das war ja aufgrund der weiter hohen Nachfrage nach Siltronics Wafern für die Anleger nicht neu. Und nicht entscheidend. Was jetzt zählt, sind die Perspektiven, die die Chiphersteller ausgeben. Und da tauchen erste Unternehmen auf, die für das laufende Quartal von einer Eintrübung sprechen. Daher:

Dass Siltronic jetzt, da sich die Aktie seit Wochenbeginn wieder nach oben kämpft, vor einer Trendwende steht, ist in keiner Weise sicher. Bislang sehen wir hier nichts anderes als eine Gegenreaktion in einem völlig intakten Abwärtstrend. Siltronic müsste mindestens über 98 Euro schließen, um auch nur die charttechnische Chance zu haben, in eine Wende nach oben überzugehen. Und auch dann wäre der Weg angesichts der vielen Widerstände bis hinauf in den Bereich von 117 Euro immens steinig. Hier sollte man mit Long-Trades unverändert vorsichtig sein!

 

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