Der TecDAX legte in den letzten Tagen eine beeindruckende Rallye hin. Ob das am Ende nicht mehr als eine scharfe Gegenbewegung auf einen vorherigen, noch schärferen Abwärtsimpuls wird, sei für den Moment dahingestellt. Was die Aktie des Halbleiterindustrie-Zulieferers Siltronic (ISIN: DE000WEAF3001) angeht, ist vor allem interessant, dass diese Aktie von den Rückkäufen der Akteure im deutschen Tech-Sektor wenig berührt wurde: Die Aufwärtsdynamik war mäßig, aber kaum begann der TecDAX ein wenig wackliger zu werden, wurde bei Siltronic schon wieder kräftig draufgehauen. Das wirkt vom aktuellen Chartbild her, als wäre da noch einiges an Luft nach unten vorhanden.

Die Aktie stoppte ihre Gegenreaktion gestern genau auf Höhe derjenigen Chartmarke, die man als typischen Punkt erwarten durfte, an dem die Leerverkäufer, die „Bären“, ihre Stellungen verteidigen würden: an der 20-Tage-Linie. Sie war der nächstgelegene charttechnische Widerstand – genau da hätten die Käufer Zeichen setzen müssen. Die Zeichen setzte indes das andere Lager. Jetzt, noch nicht einmal zum Ende dieser Handelswoche, notiert die Aktie dort, wo sie die Woche begann … und zehn Euro unterhalb des erst gestern erreichten Hochs der Gegenbewegung. Das wirkt, als wäre diese Aktie auch bei denen, die jetzt im TecDAX auf Chancen-Jagd gehen, von der Liste verschwunden. Was nicht unbedingt überraschend wäre, denn:

 

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Die gesamte Chipbranche und die mit ihr verbundenen Unternehmen, so eben z.B. auch Aixtron oder Siltronic, sind derzeit nicht gefragt, weil man sich um die mittelfristige Wachstumsperspektive sorgt. Und man weiß eben, wie extrem die Gewinne gerade der Zulieferer auf konjunkturelle Veränderungen reagieren – in beide Richtungen. Dieser Chart auf Wochenbasis zeigt, dass die Siltronic-Aktie noch vor zwei Jahren um 25 Euro notierte … und das war damals keine Phase, in der die Halbleiterindustrie eine Krise gesehen hätte, damals war nur der Wachstumszyklus in einem früheren Stadium. So gesehen argwöhnt man nicht zu Unrecht, dass für Siltronic noch viel Luft nach unten wäre, falls sich die Befürchtungen bestätigen sollten, dass der Zenit des Wachstums bei den Chipherstellern überschritten ist. Aber dürfte nicht der einzige Grund für diesen Druck auf den Kurs sein … und der andere könnte zumindest die Chance bedeuten, dass da nach oben eventuell doch etwas gehen kann:

Der morgen anstehende Options-Abrechnungstermin an der Terminbörse kann die Aktie kurzfristig besonders drücken, denn hier dürfte das Interesse an einer Abrechnung der Optionen am unteren Ende der Handelsspanne groß sein. Was hieße: Die Aktie könnte ab der kommenden Woche wieder steigen. Nur: Darauf einfach auf Verdacht zu setzen wäre brandgefährlich. Sollte der Kurs weiter nachgeben, wäre ein Anlauf in den Bereich der Supportzone um 70 Euro wahrscheinlich. Und ob es auf der Oberseite zu mehr reicht, als sich in der zwischen 107,75 und 117,05 Euro gelegenen, massiven Widerstandszone festzufahren, ist fraglich.

 

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