Man wusste ja, dass die US-Börsenaufsicht SEC wegen dieser Aktion um die nun doch abgeblasene Privatisierung von Tesla (ISIN: US88160R1014) ermittelt. Immerhin kam diese Nachricht nicht über offizielle Verlautbarungskanäle, sondern wurde von Tesla-CEO Musk mitten in der Handelszeit via Twitter lanciert. Das sorgte für einen extremen Kurssprung – und so etwas hat durchaus den Anschein einer Manipulation. Vor allem, da das Ganze überhaupt nicht umsetzbar war, wie sich später herausstellte. Aber jetzt hat auch noch das US-Justizministerium freundlich angefragt (eine offizielle Vorladung gebe es nicht, hieß es bei Tesla), ob man dazu vielleicht die eine oder andere Frage beantworten möge. Nicht gut. Zwar kann die Sache im Sande verlaufen, aber:

Die Glaubwürdigkeit von Tesla wird weiter unterminiert. Oder besser die Glaubwürdigkeit des Chefs, Elon Musk. Denn letztlich IST er Tesla. Und das scheint immer mehr ein Problem zu sein, denn nach und nach gehen dort Führungskräfte: Der Chefbuchhalter, die Personalchefin und zuletzt der stellvertretende Finanzchef. Doch wie es um Tesla wirklich bestellt ist, weiß man nicht. Erst die Ergebnisse des langsam zu Ende gehenden dritten Quartals werden da tiefer blicken lassen. Dass Elon Musk seinen Privatisierungsplan auch damit begründete, dass diese ewigen Veröffentlichungen von Daten und dieses Bohren der Analysten unerfreulich sei, ist indes ein Indiz, dass es dort womöglich keine reine Freude ist, den derzeitigen Stand der Dinge preiszugeben. Noch scheint die Zahl derer, die fest an Tesla bzw. an eine steigende Aktie glauben, relativ hoch zu sein, aber:

 

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Noch kann man die Hoffnung daran koppeln, dass die Produktion im dritten Quartal ausreichend massiv zulegen konnte, um das Wettrennen gegen die immense Verschuldung zu gewinnen. Was dahingehend momentan umgeht, sind Gerüchte, mehr nicht. Produktionszahlen, faktischer Umsatz und die Höhe des Verlusts im dritten Quartal, all das kommt erst Anfang November auf den Tisch. Und dass Tesla ein Problem mit der Personalie Elon Musk hat, ist zwar zu vermuten. Aber auch da ist die Frage, wie sich das lösen ließe – immerhin ist Musk entscheidender Anteilseigner und, da er alle Fäden in der Hand hält, nicht so einfach zu ersetzen. Was bleibt, ist also momentan Hoffnung … aber es bleibt auch eine langfristige Aufwärtstrendlinie.

Der Chart zeigt, dass die im Februar 2016 etablierte Aufwärtstrendlinie in der vorvergangenen Woche gehalten werden konnte. Alleine das führte letzte Woche zu einer Gegenreaktion, die das Minus der Woche zuvor egalisieren konnte. Das zeigt schon: Da sind immer noch reichlich Akteure bereit, bei einer Long-Chance zuzugreifen. Diese Rallye endete aber, zumindest für den Moment, mit der vergangenen Woche. Die o.a. Meldung über das Interesse des US-Justizministeriums führte dazu, dass die Aktie nachgab und damit in Reichweite dieser bei derzeit 267 US-Dollar verlaufenden, langfristigen Trendlinie bleibt. Sollte die brechen, kann der Abstieg der Aktie umgehend weitergehen, aber Vorsicht vor kurzfristigen Ausreißern: Wenn, müsste diese Linie auch auf Wochenschlusskursbasis und signifikant fallen. Zumindest ein Wochen-Closing unter dem Tief der ersten September-Woche von 252 US-Dollar wäre nötig, um einen solchen Trendbruch glaubhaft zu machen, ideal wäre ein Wochen-Closing unter dem bisherigen Jahres-Verlaufstief von 244,59 US-Dollar.

 

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