Seit dem Tagestief vergangenen Donnerstag hat die VW-Vorzugsaktie (ISIN: DE0007664039) über 20 Prozent zugelegt. In wenig mehr als einer Woche. Und nicht nur das: Damit hat sie zur Stunde eine Charthürde nach der anderen überboten. Hürden, an denen die Aktie zuvor nicht vorbeikam. Und immerhin, die jüngst präsentierte Quartalsbilanz wirkt besser als die von Daimler und BMW. Sie wirkt, als sei ausgerechnet VW gegen die Konsequenzen der neuen Abgasnormen nahezu immun, müsse die Strafzölle aus den USA nicht fürchten. Aber ist das so?

Der VW-Finanzvorstand hatte betont, dass man sich großen Herausforderungen gegenüber sehe. Und das operative Ergebnis, das VW in China erreichte, lag im dritten Quartal niedriger als im Vorjahresquartal. Ein gemütliches Umfeld ist das nicht. Die Anleger könnten zwar konstatieren, dass es doch viel schlimmer hätte kommen können. Aber 20 Prozent Rallye, das unterstellt, dass es auch nicht schlimmer kommen WIRD. Und wieder die Frage: Ist das so?

 

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Die Achillesferse dieser Kaufwelle ist, dass sie durch die Bank auf Annahmen beruht. Es kann sein, dass ein neuer CDU-Parteivorsitzender namens Merz dafür sorgt, dass die Autoindustrie zukünftig weniger Druck abbekommt. Aber es ist ja noch nicht einmal sicher, dass Merz das Rennen macht. Und ob er das Handeln der Regierung beeinflussen würde und wollte? Es kann sein, dass eine angedachte Senkung der Steuern auf Neuwagenkäufe in China von zehn auf fünf Prozent den Absatz in China nennenswert ankurbelt … aber kaufen wirklich deutlich mehr Chinesen einen Neuwagen, weil sie dadurch gerade einmal fünf Prozent sparen, die es ansonsten nicht getan hätten? Und diese Sache mit dem „Deal“ zwischen Trump und China … es kann sein, dass das mehr wäre als eine leere Floskel. Aber weiß Chinas Xi Jinping, was er dann nach Trumps Anordnung, einen „Deal vorzubereiten“, unterschreiben soll … und wird er es? Ist es nicht weit wahrscheinlicher, dass Trump nur einen Bluff kurz vor der Wahl loslässt, der ihn erfolgreich scheinen lässt, als dass es Ende November wirklich zur Einigung käme?

Die VW-Aktie eröffnete bereits über allen Hürden: September-Hoch, Januar-Abwärtstrendlinie, 200-Tage-Linie. Aber bislang steht sie da, wo sie den Handel begann. Anschlusskäufe bleiben aus. Und wenn man bedenkt, dass das eine Rallye ist, die auf drei unbelegten Annahmen fußt, steht sie auf dünnen Beinchen. Charttechnisch wäre ein klares Signal gegeben, wenn der Kurs auf dem aktuellen Niveau schließen würde. Aber von der Ratio her wäre unbedingt Vorsicht angebracht.

 

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