Heute steigt fast alles, da kann eine Aktie wie Wirecard (ISIN DE0007472060) nicht hintanstehen. Aber ist es mehr als der Sog allgemeiner Käufe, die wiederum auf recht ambitionierten Hoffnungen basieren, die die Aktie heute in die Spitzengruppe der DAX-Gewinner befördern? Eigentlich nicht, daher sollte man sich den Chart ganz genau ansehen, bevor der Optimismus sich Bahn bricht.

Ob diese höchst schwammige „Einigung“ zwischen den USA und China im Handelsstreit wirklich zur Beilegung des Konflikts führt, ist völlig offen. Aber sie ist, wenn man sich ansieht, wie sich die US-Regierung in den letzten Monaten verhielt, zumindest mit einem Fragezeichen versehen. Dass das weltweite Wachstum wieder Fahrt aufnimmt, sofern diese Einigung Realität würde, ist zwar möglich, aber nicht so sicher, wie es mancher derzeit gerne hätte. Dass Europa dann auch aus dem Schneider wäre, ist erst recht ein wackliger Gedanke. Und dass die heute stark zulegenden Technologie- und Automobiltitel dann ausgerechnet ganz vorne mit dabei wären, sowieso. Zu Gunsten des Kursanstiegs von Wirecard kann man indes anführen:

 

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Der Spezialist für moderne Bezahlsysteme wäre ohnehin von einem intensivierten Handelskrieg USA/EU wenig bis gar nicht betroffen. Hier geht es um Innovation im Business und im Einzelhandel, um fortschrittliche Technik, die man gerade dann nötig hätte, wenn das Geschäft nicht so läuft, wie es soll. So gesehen hätte man ohnehin nicht damit rechnen müssen, dass es im Fall eines „heißen Handelskriegs“ bei Wirecard nur noch Wasser und Brot gäbe. Aber nimmt man diesen Aspekt beiseite, bliebe eben noch die relativ hohe Bewertung der Aktie. Das war ja das eigentliche Problem, das dem Abstieg zugrunde lag. Das hohe Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV), das entstanden war, weil Wirecard zwar schnell wächst, die Aktie aber noch viel schneller gestiegen war, störte in einem bullishen Marktumfeld kaum jemanden. Aber jetzt sehr wohl…

… was impliziert: Die Grundstimmung am Aktienmarkt müsste wieder umschwenken, der Optimismus auf breiter Front zurückkehren und so höhere KGVs wieder „salonfähig“ machen, dann wäre der Weg nach oben wieder frei. Das wiederum würde dann doch wieder mit dem Thema Handelskrieg zusammenhängen. Und dies wiederum bringt zurück zu der Frage, wie trittfest diese heutige Gesamtmarkt-Rallye ist. Ist sie es nicht, dürfte es für das bullishe Lager sehr schwierig werden, an dem jetzt entscheidenden Kreuzwiderstand aus 200-Tage- und 20-Tage-Linie vorbeizukommen, die sich der Wirecard-Aktie derzeit bei 142/144 Euro in den Weg stellt. Dieser Widerstand und das Oktober-Tief bei 148 Euro müssen bezwungen werden, dann wäre da erst einmal Luft nach oben. Unterhalb dieser Zone aber bleibt auch dieser Kurssprung – noch? – eine Gegenreaktion in einem intakten Abwärtstrend.

 

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