Der Bezahlsysteme-Spezialist Wirecard (ISIN DE0007472060) hat heute Früh vor dem regulären Termin der Quartalsbilanz vorläufige Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Die natürlich nur pro forma so heißen, denn selbstredend veröffentlicht man da durchaus genaue Werte und keine Pi-Mal-Daumen-Schätzungen. Mit einem Umsatzanstieg von 35 und einem EBITDA-Anstieg von 36 Prozent blieben auch im Sommerquartal keine Wünsche offen. Und mit Blick auf das laufende Quartal spricht Wirecard von einer starken Geschäftsentwicklung. Die hohen Erwartungen werden also weiterhin erfüllt. Aber die Aktie, höher gestartet, notiert gegen 11:30 Uhr nur wenig mehr als ein Prozent im Plus. Da hätte man mehr erwarten dürfen.

Immerhin ist Wirecard eine immens volatile Aktie, steht seit ihrer zusätzlichen Notierung im DAX noch mehr im Rampenlicht. Und Wirecard gehört zu den Unternehmen, die aufgrund ihres Betätigungsfelds weniger von den sonst den Aktienmarkt drückenden Sorgen wie Zinsumfeld oder Handelskrieg betroffen sind – und das bei einem weiterhin starken Wachstum, während eben dieses Wachstum in anderen Branchen ebenso wie in der Gesamtwirtschaft derzeit heftig bröckelt. Also, warum diese dünne Reaktion? Zwei Gründe:

 

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Zum einen kamen diese unstrittig starken Ergebnisse nicht unerwartet. Sie erfüllten die hohen Erwartungen, wie gesagt. Aber das ist somit ein sehr guter Grund, nicht zu verkaufen … aber da diese Zahlen eben im Rahmen der Erwartungen lagen, ist investiert, wer investiert sein wollte. Die Zahl derer, die daraufhin neu einsteigen, dass etwas gemeldet wurde, was man vermutet hatte, ist so gewaltig nicht … vor allem nicht in diesem Marktumfeld.

Denn der Aktienmarkt an sich bewegt sich in einem intakten Abwärtstrend. Stabilisierungsversuche und Gegenbewegungen hin oder her, man fürchtet, dass jederzeit der nächste Abwärtsschub kommen könnte. Und auch die Wirecard-Aktie selbst verläuft eben derzeit in einem intakten Abwärtstrend, das reduziert die Zahl derer, die hier erwägen würden, einzusteigen. Das wäre sofort anders, wenn es gelingen würde, den doppelten Widerstand aus der kurzfristigen Abwärtstrendlinie und der 20-Tage-Linie mit Schlusskursen über 171 Euro zu bezwingen. Wäre der Bann der Bären gebrochen, man würde auf genau diese Zahlen verweisen, die man jetzt als potenzielles Kaufargument links liegen lässt. Solange Wirecard aber nicht über diese Hürden hinaus ist, bleibt das Risiko, dass der Kurs die 200-Tage-Linie bei 138 Euro bzw. die knapp darunter folgende Supportzone 129/133 Euro testet, erhalten.

 

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