Gut möglich, dass die Zahlen zum dritten Quartal die Folge haben, dass Wirecard (ISIN DE0007472060) wieder richtig durchstartet. Derzeit gibt es zumindest keinen Grund, daran zu zweifeln, dass der Spezialist für Bezahlsysteme seinen hocheffektiven Expansionskurs fortsetzt. Das Dumme ist nur, dass diese Ergebnisse erst für den 14. November angesetzt sind. Sollten da keine vorläufigen Zahlen kommen, wären „good news“ also noch eine Zeit entfernt. Und bis dahin könnten sich die Leerverkäufer weiter am Aktienkurs versuchen, denn Stand Freitagmittag sieht es nicht gerade rosig aus.

Das muss nicht unbedingt daran liegen, dass die Aktie jetzt auch im DAX notiert ist. Die Volatilität, ohnehin schon hoch, hat zwar seither noch einmal zugenommen. Und natürlich genießt diese Aktie jetzt auch mehr Aufmerksamkeit seitens internationaler Trader. Aber es liegt weit mehr daran, dass der Gesamtmarkt seit Anfang des Monats ins Wanken geraten ist und die Nerven bei immer mehr Marktteilnehmern eben blank liegen. Da kann man dann auch mal unlogisch agieren. Denn das Argument, Wirecard stehe heute deutlich unter Druck, weil die US-Technologietitel vorbörslich über den Nasdaq-Future unter Wasser stehen, ist nicht gerade zwingend.

 

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Immerhin waren es Amazon und Alphabet, zwei mit dem Internet und dem Konsum eng verbundene Unternehmen, die nach ihren Quartalsergebnissen abverkauft wurden. Wirecard hingegen ist nicht direkt mit dem Konsum verbandelt, hat Firmen- und keine Retailkunden und wäre aufgrund der angebotenen, modernen Bezahlsysteme erst recht eine Anlaufstelle für andere Unternehmen, wenn die Konjunktur wackelt und nur der vorankommt, der innovativ auftritt. Aber wie gesagt, derzeit ersetzten Emotionen die Besonnenheit. Da wäre es sinnvoll, auf den Chart zu blicken und nichts auszuschließen, denn:

Wenn es volatil wird, sind markante Chartmarken mit das letzte, woran sich die Akteure noch zuverlässig orientieren, zumal unter wichtigen Supportmarken auch viele Stop Loss-Orders liegen, die den Abverkauf im Fall deren Auslösung auch noch intensivieren. Zur Stunde notiert die Aktie unter der gestern noch verteidigten Unterstützungszone 158,10 zu 159,95 Euro. Fiele die, wäre das nächste zu erwartende Kursziel zunächst das Anfang Oktober markierte Zwischentief bei 148 Euro, darunter dann die 200-Tage-Linie bei 137 Euro. Das sollte man im Hinterkopf, haben wenn man erwägt, hier zuzugreifen. Erst, wenn Wirecard mit 173 Euro und höher wieder über der kurzfristigen Abwärtstrendlinie und der 20-Tage-Linie schließen würde, wäre das Chance/Risiko-Verhältnis tauglich genug, um über Long-Trades nachzudenken … bis dahin wäre, ob rational oder nicht, nach unten nichts unmöglich.

 

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