Der DAX springt vor Begeisterung aus den Schuhen und Wirecard (ISIN DE0007472060) liegt zur Mittagszeit fast vier Prozent im Minus, ziert damit Platz 1 der DAX-Verliererliste. Ausgerechnet der Überflieger Wirecard? Und wenn man sich dann noch den Chart ansieht: Die Aktie steht kurz davor, ein erneutes Tief zu markieren … und das, nachdem der Kurs gestern genau da abgewiesen wurde, wo er abgewiesen werden muss, wenn die Bären das Ruder in der Hand haben: an der 20-Tage-Linie und der kurzfristigen Abwärtstrendlinie. Das sieht ernst aus. Wird Wirecard auf einmal zum Flop? Vorsicht vor vorschnellen Urteilen!

Richtig ist, dass die Investmentbank Merrill Lynch heute Früh den Daumen senkte, Wirecard von „Neutral“ auf „Underperform“ herunterstufte und das Kursziel von 192 auf 150 Euro nach unten nahm. Man fragt sich indes wieso. Damit nimmt man unter allen Analysten die negativste Position ein. Und das, nachdem Wirecard am Dienstag die vorläufigen, durchaus als präzise zu unterstellenden Zahlen zum dritten Quartal vorlegte, die keine Wünsche offen lassen: Das Wachstumstempo bleibt erhalten. Also, muss man auf diese „Einzelmeinung“ unbedingt mit Abgaben reagieren, die Aktie womöglich noch unter die Zielmarke von Merrill Lynch drücken? Man muss nicht. Dass die Aktie heute so negativ aussieht, kann sehr gut einen ganz anderen Grund haben:

 

Sollten Anleger jetzt bei Wirecard einsteigen? Klicken Sie jetzt hier um die kostenlose Sonderanalyse zu Wirecard herunterzuladen!

 

Der Bezahlsysteme-Spezialist Wirecard gehört zu den Unternehmen, von denen man nicht erwarten müsste, dass sie im Fall einer Verschärfung des Trump’schen Handelskriegs in ihrem Wachstum beschnitten würden. Heute kaufen die Akteure wie wild alles, was vorher wegen eben dieses Handelskrieges gedrückt wurde. Zwar nur auf die ambitionierten Annahmen hin, Trump meine es ernst, bis Ende November einen „Deal“ mit China zu machen … China würde seine Bedingungen auf einmal vorbehaltlos hinnehmen … und es handele sich dabei nicht um einen Bluff, um die Chance zu erhöhen, bei der Wahl am Dienstag die Mehrheit im US-Kongress zu behalten … aber sie kaufen eben. Das wirkt kurzsichtig, aber wenn Angst groß ist, wird jeder Strohhalm gerne genommen. Aber:

Man darf skeptisch sein, dass diese Rallye nachhaltig ist. Durchaus möglich also, dass all das, was jetzt blind gekauft wird, in ein paar Tagen auf den Markt geworfen wird und dann eine Aktie wie Wirecard, die heute keiner beachtet und daher zu den Verkäufen kein Gegengewicht besteht, schon weit besser aussieht. Ignorieren darf man den Chart indes nicht. Dass die Bären die Aktie an der Abwärtstrendlinie zurückwerfen konnten zeigt: Die wollen nach unten was erreichen. Ausschließen darf man also nicht, dass der Kurs tatsächlich in die Supportzone 129/133 Euro gedrückt würde. Aber käme es dazu, wäre die vorher ziemlich teuer bewertete Aktie keineswegs mehr allzu teuer und dann einen ganz genauen Blick wert!

 

Wirecard: Große Perspektiven“. Lesen Sie hier die exklusive Sonderanalyse – natürlich kostenlos!