Obwohl der „Black Friday“ Zalando (ISIN: DE000ZAL1111) Rekordumsätze beschert hat, senken immer mehr Analysten den Daumen. Heute Früh schloss sich Kepler Cheuvreux der langen Liste derer an, die ihr Kursziel für den Online-Händler seit der am 6.11. präsentierten, ernüchternden Bilanz des dritten Quartals deutlich nach unten nahmen: Das Kursziel wurde von 40 auf 27 Euro gesenkt. Auf das aktuelle Kursniveau also. Aber da wäre dennoch Luft nach unten.

Denn das Problem bei Zalando ist weniger der wetterbedingte Umsatzrückgang des dritten Quartals, sondern die Gewinnmarge. Und da sind solche Sonderverkaufstage wie der Black Friday immer riskant: Die Umsätze mögen explodiert sein … aber was bleibt, an einem solchen von Rabatten geprägten Tag, da hängen? In einigen Regionen agiert Zalando sogar defizitär, muss das da ausgleichen, wo zumindest moderat gute Gewinnmargen zu erzielen sind. Viel bleibt da bislang nicht hängen. Und man wird vorerst nicht absehen können, wie sich das entwickelt, weil die Zalando-Geschäftsführung erklärt hat: Umsatzwachstum geht weiterhin vor Profitabilität, will meinen:

 

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Man geht den „Amazon-Weg“: Erst soll die Marktstellung so ausgebaut werden, dass niemand mehr daran rütteln kann, dann, bei ausreichender Marktmacht, kümmert man sich um die Gewinne. Bei Amazon funktionierte das. Aber die Amazon-Aktionäre mussten sehr, sehr viel Geduld mitbringen. Und vom Faktor Zeit abgesehen wäre da noch eine andere Frage: Klappt das auch … oder wächst sich Zalando zu Tode? Denn eine Garantie, dass Zalando mit diesem „Amazon-Weg“ erfolgreich sein wird, gibt es nicht.

Es ist daher keine allzu große Überraschung, dass Versuche, sich wieder an den nach dieser Quartalsbilanz durchschlagenen, übergeordneten Aufwärtstrend bei derzeit 31,30 Euro heran zu kämpfen, erfolglos blieben. Zeitweilige Gewinne im Wochenverlauf werden zur Stunde abverkauft, das bisherige Jahrestief bei 26,32 Euro ist nicht mehr allzu fern. Die nächste charttechnische Kurszielzone läge im Bereich 22,80 zu 24,00 Euro. Sollte Zalando in diesem entscheidenden Weihnachtsquartal nicht voll überzeugen, wäre zu fürchten, dass die Aktie diese Zone spätestens dann, wenn Anfang Februar Vorab-Zahlen zum vierten Quartal kommen, erreicht.

 

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