Dieser Chart sieht gar nicht gut aus. Zumindest, sofern man auf eine Rallye hofft. Wer hier Short ist, dürfte hingegen guter Dinge sein, dass sich da noch etwas auf der Unterseite tut. Daimler (ISIN DE0007100000) hat es bislang trotz wochenlangen Anrennens nicht geschafft, die Widerstandszone 59/60 Euro zurückzuerobern und dreht jetzt auch noch nach unten ab. Und das bei einem fallenden Euro, der ja – eigentlich – die Exportperspektive aufhellt. Das Problem mit dem Euro ist aber:

Er fällt, weil die Investoren weltweit hinsichtlich Europa den Kopf einziehen. Die Entwicklung in der Türkei mag allgemein in den Medien heruntergespielt werden, aber sie ist ein Gefahrenmoment für Europa insgesamt. Weil die Türkei eine große Volkswirtschaft mit engen Bindungen an die EU ist und weil in keiner Weise abzuschätzen ist, wie sich diese Geschichte weiter entwickelt. Was, zu allem Überfluss, ja auch für den BrExit gilt, der ebenso ein Sack voller Fragezeichen ist. Und dann wäre da ja noch die US-Handelspolitik oder das, was das Weiße Haus dafür hält. Das ist es, was den Euro drückt: Rückzugsoperationen internationaler Investoren – oder deren Antizipation durch die Trader.

So etwas ist für ein Unternehmen wie Daimler Gift, für die Aktie ohnehin. Und dass Daimler im Juli drastisch weniger Fahrzeuge verkauft hat als im Vorjahresmonat, sorgt für Sorgenfalten. Ist das nur ein Ausrutscher? Wenn nicht, kann es schnell ruppig werden, denn noch wirken sich die vorgenannten Gefahrenmomente ja kaum bzw. gar nicht aus. Dementsprechend setzen sich die Bullen ab, eine perfekte Basis für Short-Attacken der Leerverkäufer. Daher ist zwar das unmittelbar nächste Kursziel für die Aktie das bisherige Jahrestief bei 54,78 Euro. Aber wundern würde es nicht, würde Daimler in diesem zweiten Halbjahr Tuchfühlung mit der mittelfristigen Zielmarke Short in Form des Jahrestiefs 2016 bei 50,83 Euro aufnehmen.

 

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