Hört das auch mal auf? Man gewinnt den Eindruck, dass die Aktie des Werkstoffe-Spezialisten Covestro (ISIN: DE0006062144) ins Bodenlose fällt. Der Kurs hat sich gegenüber dem Rekordhoch vom Januar bei 95,78 Euro längst mehr als halbiert. Und fällt trotzdem weiter. Sind die Bären hier so übermächtig? Das kann man angesichts dieses Charts auf Wochenbasis nur bejahen. Stellt sich die Frage, warum es nicht gelingt, sie aufzuhalten. Die Antwort findet sich in der Natur der Unternehmung:

Covestro, die ehemalige Bayer MaterialScience, ist ein Hersteller von Polymerwerkstoffen. Die man auch brauchen wird, wenn die Konjunktur ihre derzeitige Abkühlung fortsetzt und intensiviert, sicher. Aber die Margen, die Covestro in einem schwachen konjunkturellen Umfeld erzielen kann, wären deutlich niedriger. Das sieht man auch an den Bilanzzahlen. 2015 hatte Covestro etwa 12,1 Milliarden Euro umgesetzt, 2017 waren es 14,1 Milliarden – ein Anstieg um etwa 17 Prozent. Der Gewinn pro Aktie aber stieg von 2,21 Euro in 2015 auf 9,93 Euro im Jahr 2017. Das zeigt, wie massiv die Gewinnmarge gestiegen war, als die Wirtschaft boomte. Sollte das enden, kann auch Covestros Gewinn sehr schnell sehr weit zurückkommen. Und dass man dort vor einem Monat eine Gewinnwarnung herausgeben musste, steigert die Befürchtung, dass die Tendenz in diese Richtung geht. Und:

 

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Würde auch nur wieder ein Umfeld wie 2015 herrschen, das ja nun nicht einmal einen Hauch von rezessiv war, hieße das, das die Aktie, würde sie im Bereich des üblichen und nachvollziehbaren Kurs/Gewinn-Verhältnisses zwischen 10 und 15 bleiben, bei einem Gewinn um 2,20 Euro eben nur noch im Bereich 22 bis 33 Euro liegen würde. Dass die Bären dieses Szenario jetzt vorwegnehmen, heißt zwar, dass wieder eine Menge Luft nach oben wäre, würde es doch nicht zu einer stärkeren Abkühlung kommen. Und es hieße, dass viel des Abstiegs jetzt bereits im Kurs enthalten ist. Aber es ist die große Nervosität am Markt, die verhindert, dass genug Akteure auf ein solches „Relief-Rallye“-Szenario setzen würden, um die Bären aufzuhalten.

Rein charttechnisch betrachtet würde sich bei dieser erst vor gut drei Jahren an die Börse gebrachten Aktie bei knapp 36 Euro eine Unterstützung anbieten. Aber weder müsste Covestro zwingend bis dorthin fallen noch müsste sie, käme es zum Test der Linie, dort nach oben drehen. Das entscheidet sich durch die Stimmungslage am Gesamtmarkt und kurzfristige Entwicklungen im Chart. Aber noch zumindest bleibt Covestro ein „fallendes Messer“. Eines, das man interessiert beobachten, aber besser noch nicht ohne Signale einer Bodenbildung hineingreifen sollte.

 

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