Es ist schon bemerkenswert, dass die Daimler-Aktie (ISIN: DE0007100000) vor der ja keineswegs harmlosen Gewinnwarnung letzten Freitag bei 53,23 Euro schloss und aktuell, nachdem die komplette Quartalsbilanz heute Früh auf den Tisch kam und den Tenor der Gewinnwarnung natürlich nur wiedergab, bei 50,91 Euro liegt. Das ist ein Kurs knapp 4,5 Prozent unter dem Niveau vor der Gewinnwarnung. Wenn man sich überlegt, wie andere Aktien auf solche Nachrichten zu reagieren pflegen, ist das ein wenig überraschend. Vor allem, weil der Gesamtmarkt im Hintergrund massiv unter Druck steht. Da ist Daimler kurzfristig keinen Deut schwächer als der Marktdurchschnitt unterwegs.

Sollte das Mut machen, zum Einstieg verleiten? Da wäre zumindest Vorsicht angebracht, denn es ist kaum zu übersehen, dass da die Hoffnung kauft. Immerhin, man wäre da in einem Boot mit Daimler-CEO Zetsche, der die Zahlen kommentierte, indem er sagte, dass die Automobilindustrie insgesamt und damit auch Daimler in einem sehr herausfordernden Umfeld unterwegs sei. Man sei aber wegen der hohen Nachfrage der Kunden für das vierte Quartal zuversichtlich. Darf man das sein?

 

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Hoffen darf man immer. Aber wenn man bedenkt, dass Daimler in den letzten Monaten massiv weniger Fahrzeuge verkauft hat, nach eigenen Angaben vor allem wegen der Konzentration auf die Erfüllung der neuen EU-Abgasnormen, wäre es ja kein Wunder, dass die, die da nichts bekamen, noch in der Schlange warten. Ob das dazu führt, dass der Umsatz am Ende des Jahres so bleibt wie zuvor avisiert? Man weiß es nicht. Und wie der Gewinn dann aussieht ebenso wenig. Deutlich unter Vorjahr hatte Daimler ja nun mitgeteilt, die Anleger scheinen es gelassen zu nehmen. Aber was wirklich unter dem Strich bleibt, wird auch Dieter Zetsche nicht wissen … denn hätte man das alles fest im Blick, wäre diese Gewinnwarnung nicht weniger als eine Woche vor der eigentlichen Bilanz auf den Tisch gekommen. Und die Aktie?

Müsste sich noch ganz schön stecken, um bullish zu werden. Bei 53,30/53,60 Euro wartet die erste, bei knapp 56 Euro die zweite wichtige Charthürde. Solange die Aktie nicht über 56 Euro und damit über der mittelfristigen Abwärtstrendlinie schließen würde, bleibe es, Hoffnung hin oder her, bei Gegenreaktionen in intaktem Abwärtstrend. Und das wäre für alle außer gezielt risikofreudigen, kurzfristigen Tradern nichts, was einen Einstieg nahelegen würde.

 

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