Die Aktie des Automobilindustrie-Zulieferers Schaeffler (ISIN: DE000SHA0159) sieht ganz und gar nicht gut aus, sofern man nicht dem Trend folgend Short wäre. Schaeffler hat mit Margendruck zu kämpfen, der es dem Unternehmen erschwert, dem steigenden Umsatz einen vergleichbar steigenden Gewinn beizuordnen. Und natürlich schwebt auch über dem Zulieferer das Damoklesschwert möglicher US-Strafzölle gegen die europäische Automobilindustrie. Die Ergebnisse des zweiten Quartals waren zwar durchaus ermutigend und sorgten Anfang August für eine kleine Rallye. Aber das da erreichte Niveau ist längst Geschichte, ebenso wie die da noch verteidigt scheinende Unterstützungszone 11,30/11,85 Euro. Und diese Zone war entscheidend, denn:

Das war der Bereich der bisherigen Tiefs der Aktie seit ihrem Börsengang vor knapp drei Jahren. Mit dem Bruch dieser Zone ist das Bild umso bearisher. Und nachdem die Aktie in der vorvergangenen Woche mit 10,15 Euro neue Rekordtiefs markiert hatte, kam es zwar in der Vorwoche zu einer Gegenbewegung. Dass die aber genau am unteren Ende dieser jetzt zum Widerstand gewordenen Zone 11,30/11,85 Euro ausgebremst wurde, ist ein klares Indiz dafür, dass das Bären-Lager diese Aktie fest im Griff hat. Was aber wundert, ist, dass Schaeffler nicht von den Käufen bei den im DAX notierten Autobauern profitieren konnte. Oder ist das gar nicht so verwunderlich?

 

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Das ist nicht überraschend, wenn man sich nach der Motivation umsieht, die Daimler, BMW und VW zuletzt höher getragen haben könnte. Denn da darf man sich in der Tat wundern, dass ausgerechnet Aktien, die von Strafzöllen bedroht sind, in einer Phase zulegen, in der die Eskalation des Handelskriegs von der Befürchtung zum Faktum mutiert … es sei denn, man wirft einen Blick auf den Kalender und erkennt, dass diese Käufe sehr wohl einen engen Zusammenhang mit dem übermorgen anstehenden Abrechnungstermin an der Terminbörse stehen können. Und der Arm der großen Adressen am Terminmarkt erstreckt sich vor allem auf den DAX.

Eine Schaeffler-Aktie als „Nebenwert“ bleibt da leicht mal liegen, so dass man zumindest nicht darauf bauen sollte, dass dieser Titel den großen Autobauern in Kürze hinterher laufen würde. Und dieser Blick auf den langfristigen Chart macht klar: Schaeffler müsste schon über die derzeit bei 12,80 Euro verlaufende 200-Tage-Linie hinaus, um wieder bullish zu sein … und das ist in der momentanen Gemengelage ein sehr weiter Weg. Nach unten hingegen wäre durchaus noch Luft, falls der US-Präsident zwischendurch auch mal wieder sein Auge auf die EU richten und die in unsere Richtung gehenden Drohungen erneuern oder gar in die Tat umsetzen würde.

 

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